Lebensmittelmarken – Verbraucherbildung und Bilder für Verbraucher

"Wenn es wirklich "Megatrends" gibt, dann heißen sie nicht "Italien", "Großmutters Küche", "Snack" oder "Finger-Food". In Sachen Essen heißen die deutschen Megatrends viel eher Unwissenheit, Inkompetenz, Bequemlichkeit, Desinteresse, Kulturverlust." (Ulrich Fichtner, Tellergericht. Die Deutschen und das Essen, S. 99)

Diese Kampfansage der Konsumkritik ist ein Warnsignal an die Lebensmittelindustrie. Nachhaltiges Verbraucherbewusstsein ist schwer zu messen. Und vielmehr sollte es zur eigenen Markenidentität der beteiligten Lebensmittelproduzenten werden, eine progressive und aktive Aufklärung und Produktumstellung zu betreiben.

Lebensmittelmarken haben es in der Tat nicht einfach in der bunten Landschaft der Einkaufsmärkte, Supermarktregale und Werbespotminuten Akzente zu setzen. Trends in den Verbraucherbedürfnissen stehen der industrieeigenen Erzeugung von Bedürfnissen gegenüber, sodass nicht immer klar zu entscheiden ist, was die Ursachen von "Produktinnovationen" wie Tea2Go, BBQ Partybrot, Jahreszeitensaft oder Vital-Aktiv Gebäck sind. Dabei wird klar, welche lebensweltliche Bedeutung das Marketing von neuen Produkttrends, Tiefkühlangeboten oder Instantnahrung besitzt, wenn dabei langfristig und auf das kulturelle Unterbewusstsein zielende Lebensmitteleinstellungen verändert werden sollen.

Kraft, Nestlé, Unilever, Campbell oder Heinz sowie einige weitere Megabrands sind die großen Ernährer unserer Supermarktgesellschaft. Was das Marketing dieser Unternehmen als Produktinnovationen erfindet, definiert zu einem erstaunlichen Anteil unseren kulinarischen Gesichtskreis. Kulinarische Kulturkritiker haben in dieser monopolisierten Lebensmittelmarken-Landschaft leichtes Spiel in der Kritik der Konsumverhältnisse, insbesondere mit Blick auf das Verhältnis von Verbraucherinformation, Vermarktung und Produktinnovation.

"Tatsächlich haben wir längst die Kontrolle verloren über die Verfahren, nach denen unser Essen behandelt, hergestellt, haltbar und schmackhaft gemacht wird. Unaufgeklärte, auch: entmachtete Esser, die wir geworden sind, haben wir die Fertigungsmethoden und Hilfsstoffe der Industrie buchstäblich zu schlucken, und es wäre naiv, darauf zu hoffen, das eine Branche mit so großer Marktmacht jederzeit verlässlich von einer strikt auf Qualität gerichteten Gesundheitspolitik kontrolliert würde." (Ulrich Fichtner, Tellergericht, S. 98)

Die industriellen Großmarken tun gut daran aktiv zur Verbraucheraufklärung beizutragen und sich und ihre Marken umzustellen auf nachhaltige und naturbewusste Produkte. Verbraucher zu erzeugen, die nicht mehr kochen können und den Kontakt zu natürlichen Lebensmitteln verloren haben, kann nicht im Interesse einer Industrie sein, die sich verantwortlich dem Thema "Lebensmittel" als Geschäftsmodell stellt.

Corporate Governance als Substanz der Markenbildung

Als Unternehmen eine zuverlässige Marke zu sein ist keine geringe Anstrengung auf dem nervösen und irrationalen Marktplatz der Konsumentenmeinungen. Sprichwörter gibt es genug: "It is better to lose an eye than one's reputation." oder in seiner Deutschen Fassung "Ein guter Ruf ist besser als ein goldener Gürtel." Diese Lektionen langfristiger und konsequenter Einhaltung von ethischen, gesellschaftlichen und selbstgesetzten Standards ist bereits seit vielen Jahren Bestandteil der Business Ausbildung gegenwärtiger kleiner und großer Wirtschaftseliten. Corporate Governance als Selbstverpflichtung zur transparenten Unternehmensführung ist ein selbstverständlicher Teil des Marketings, der im Backoffice wirksam ist und bis an die Oberfläche des Unternehmensimage dringt – und wenn dies geschieht dann oft im schlechtesten Fall, nämlich als Skandal.

Eine wichtige Einrichtung zur Selbstkorrektur in Unternehmen bei Mängeln an Transparenz, Ehrlichkeit und Fairness ist eine Regelung zum Schutz von Whistleblowern, die in der Deutschen Sprache noch im Deutschen Arbeitsrecht immer noch keine ausreichende Anerkennung gefunden haben. Positive Beispiele wie die Einrichtung einer Whistleblower Hotline bei Unternehmen wie dem Versicherer Ergo, Dem Discounter Netto oder der Deutschen Fußball-Liga, in welcher die Mitarbeiter anonym einen neutralen Dritten auf Missstände hinweisen können, sind noch die Ausnahme.

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